Komplexe Kamerasysteme und künstliche Intelligenz werden zunehmend genutzt bei der frühzeitigen Erkennung des Hautkrebses. Das war eins der aktuellen Themen im breiten Spektrum des 31. Deutschen Hautkrebskongresses, der als hybrides Kongressformat vom 8. bis 11. September in Hamburg stattfand. „Diese neuen Systeme, die an 100.000 verschiedenen Hautveränderungen trainiert werden, sind in ihrer Diagnose inzwischen den meisten Dermatologen überlegen oder zumindest ebenbürtig“, sagt Dr. Peter Mohr, der Präsident des Kongresses und Chefarzt im Tumorzentrum der Elbe-Kliniken Stade-Buxtehude. In der Zukunft würden diese technischen Möglichkeiten zwar die Diagnose des Dermatologen nicht ersetzen, aber ein wichtiges zusätzliches Instrument darstellen. Erste derartige Diagnosesysteme seien bereits auf dem Markt. Bislang aber würden diese teueren Diagnoseverfahren nicht von den Krankenkassen finanziert.
Im Anschluss an die rapiden Therapieinnovationen in den letzten Jahren – vor allem auch in fortgeschrittenen Stadien – wurden die verschiedenen Facetten der Hauttumoren vom Screening bis zu besonderen Aspekten einer interdisziplinären Behandlung komplexer Fälle diskutiert. Ein wichtiger Fokus des Hautkrebskongresses lag auf einer zunehmend personalisierten Behandlung von Hautkrebs. Mit dem Ziel einer langfristigen Kontrolle des Tumors wurden auch komplementäre Therapieverfahren und innovative Ansätze vorgestellt. Unter anderem wurde diskutiert, inwieweit das Mikrobiom des Darms oder der Haut die Entstehung und den Krankheitsverlauf der Krebserkrankung beeinflusst und welche komplexe Rolle die Ernährung spielt.
Hautkrebs ist trotz der immensen medizinischen Fortschritte der letzten Jahre immer noch die häufigste Krebserkrankung mit der größten Steigerungsrate. Dafür, dass sich die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten zehn Jahren in Deutschland auf jährlich rund 240.000 verdoppelt hat, werden UV-bedingte Hautschäden aufgrund intensiver Sonnenexposition in der Kindheit und Jugend mitverantwortlich gemacht. An erster Stelle stehen die verschiedenen Formen des weissen Hautkrebses mit jährlich rund 210.000 Fällen, gefolgt vom malignen Melanom (schwarzer Hautkrebs) mit rund 28.000 Fällen.
Quelle: Pressemitteilung vom 31. Deutscher Hautkrebskongress 2021 in Hamburg
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