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Expertenrat zur Behandlung von Frühformen des weißen Hautkrebses (Aktinische Keratosen)

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Thema: Welche Behandlungsmethode?
2012-10-02
Autor:
Anne
Diagnose: Anteile eines erodierten, superfiziellen Basalzellcarcinoms (ICD-10: C44.9, ICD-O: 8091/03). Am vorhandenen Teilexcisat beträgt die max. Tumordicke, okularmikrometrisch, 0,5 mm. Das Basalzellcarcinom ist entsprechend den vorliegenden Schnittstufen, beidseits und zur Tiefe randbildend.
Diese Diagnose wurde mir gestern von meinem Dermatologen mitgeteilt. Ich soll nun entscheiden, ob das ganze operativ entfernt oder die photodynamische Therapie (PDT) angewendet werden soll. Die PDT müsste ich allerdings selbst bezahlen.
Ich bin etwas verzweifelt, weil ich nicht weiß, was richtig ist!
Was können Sie mir raten?
Anne
Expertenteam WeisserHautkrebs.de

Experten
Beiträge:466
2012-10-03
Sehr geehrte Fragestellerin

Das Basalzellcarcinom wird verkürzt auch als Basaliom bezeichnet, es handelt sich um einen "weissen Hautkrebs", der keine Metastasen - also Absiedelungen - verursachen kann. Mit der bisher durchgeführten Maßnahme ist der Tumor offenbar nicht vollständig entfernt, vermutlich handelte es sich nur um eine Hautprobe. Es sind also weitere Maßnahmen erforderlich. Das Adjektiv "superfiziell" bedeutet oberflächlich. Für das "superfizielle Basaliom" sind eine OP oder die PDT oder die topische Anwendung von Imiquimod zugelassen. Der Standard ist sicherlich die Operation, die beiden anderen Verfahren sind Ausweichmethoden. Da der Tumor nicht lebensbedrohlich ist, geht es letztendlich im wesentlichen um das ästhetische Ergebnis. Die wichtigste Frage ist daher, welche Körperstelle betroffen ist und wie gut es operabel ist. Ein Befund an der Nasenspitze, der nur mit Deckung durch ein Hauttransplantat zu behandeln wäre, wird einen eher zu PDT o.ä. nötigen, als ein 0,5 cm durchmessendes Basaliom der Bauchhaut. Beide nicht-operative Therapiealternativen sind in ihrer Erfolgsrate von der Eindringtiefe des Basalioms abhängig. Hier gilt, je dicker das Basaliom desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass trotz stattgehabter Behandlung der Tumor nicht vollständig entfernt ist und ein weiterer Therapiezyklus durchgeführt werden muss, oder am Ende doch operiert wird. In Ihrem Fall liegt eine Eindringtiefe von 0,5 mm vor. Der Befund ist jedoch zur Tiefe schnittrandbildend, d.h. dicker als 0,5 mm. Da der Kollege die PDT angeboten hat, geht er sicherlich davon aus, dass in der Tiefe nicht mehr viel verborgen ist. Zusammenfassend sind beide vorgeschlagenen Therapieverfahren geeignet und Sie können sich eigentlich nicht falsch entscheiden. Im Fall einer erfolglosen PDT haben Sie Geld verloren und landen bei der OP, die Sie ansonsten am Anfang gleich gewählt hätten. Bei einer erfolgreichen PDT ersparen Sie sich den operativen Eingriff und haben zumeist das schönere Endergebnis.

Ihr ExpertenteamWeisserHautkrebs.de

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