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Basalzellkarzinome (Basaliome)

Das Basalzellkarzinom ist in Europa, den USA und Australien der häufigste Tumor der Haut. Je nach Intensität der Sonnenbestrahlung beträgt die jährliche Neuerkrankung 100 Personen pro 100.000 Einwohner in Nord- und Mitteleuropa und 250 pro 100.000 Einwohner in Australien. Männer und Frauen sind hierbei gleichermaßen betroffen. Das Durchschnittsalter liegt bei 60 Jahren, jedoch ist in den letzten Jahren eine Häufung auch bei jüngeren Patienten zu beobachten. Schätzungen gehen davon aus, dass jeder Dritte im Laufe seines Lebens an einem Basaliom erkranken wird.

Das Basalzellkarzinom geht von der sogenannten Basalzellschicht (Keimschicht) der Haut und den Wurzelscheiden der Haarfollikel aus. Ein Basaliom kann an seinem Entstehungsort das Gewebe der Haut stark zerstören. Eine frühzeitige Behandlung ist daher insbesondere in sichtbaren Hautregionen wie dem Gesicht besonders wichtig. Metastatische Absiedlungen des Tumors (Tochtergeschwülste) in andere Organe treten jedoch nur sehr selten auf (Häufigkeit unter 1:1.000). Dieser Hauttumor wird daher als "halb bösartig" (semimaligne) eingestuft.

Der größte Risikofaktor für die Entstehung von Basaliomen ist eine übermäßige UV-Bestrahlung (Sonnenlicht, Solarium). Personen mit heller Haut sind besonders gefährdet, da die Eigenschutzmechanismen ihrer Haut geringer ausgebildet sind. Männer erkranken häufiger als Frauen. Personen im höheren Lebensalter haben ebenfalls ein größeres Risiko Basaliome zu entwickeln. Denn: Die UV-Schäden an den Hautzellen summieren sich im Laufe des Lebens! Ein weiterer Faktor für die Entstehung eines Basalioms ist die genetische Veranlagung. Wer also bereits einmal ein Basalzellkarzinom hatte, sollte sich regelmäßig untersuchen lassen. Patienten nach einer Organtransplantation müssen besonders vorsichtig sein im Umgang mit der Sonne. Durch die gewollte Schwächung des Immunsystems zum Schutz des neuen Organs ist die Gefahr erhöht, ein Basalzellkarzinom auszubilden. Auch eine Belastung der Haut mit Arsen, das früher zur Behandlung der Schuppenflechte eingesetzt wurde, kann mit einer Verzögerung von ca. 30 Jahren zur Entwicklung von Basalzellkarzinomen der Rumpfhaut führen.

Knotiges Basliom
Rumpfhautbasaliom am Rücken eines Patienten
Basaliom am Oberarm eines Patienten

Das Basaliom kann unterschiedliche Erscheinungsbilder annehmen und an jeder Stelle des Körpers auftreten. Etwa 80% der Basaliome sind in der Kopf-Hals-Region lokalisiert, wobei das Mittelgesicht und hier wiederum die Nase am häufigsten betroffen sind. Eine Rarität sind Basaliome an Handflächen und Fußsohlen. Es gibt knotige Formen, die glasig glänzen und von feinen Äderchen durchzogen sind, und solche, die pigmentiert sind. Andere sind eher flächig ausgebildet, schuppen leicht und sind nur leicht erhaben. Wieder andere ähneln einer Narbe. Die Randbereiche sehen zuweilen wie Perlen an einer Schnur aus. Warnzeichen für ein Basaliom sind auch wiederkehrende Blutungen im Bereich einer ansonsten unscheinbaren Hautveränderung. Typisch ist z. B. eine Blutung durch das Abtrocknen der Haut nach dem Duschen. Die entstehende Kruste fällt nach einiger Zeit ab und Wochen später kommt es wieder zur Blutung. Außerdem existieren Wachstumsformen eines Basalioms, die einem Ekzem oder einer Narbe ähnlich sehen. Diese Formen werden oft gar nicht als Tumor erkannt.

Klinisch unterscheidet man folgende Basalzellkarzinom-Typen (Auswahl):

  • solides, knotiges Basalzellkarzinom: häufig Blutgefäßerweiterungen und (halb)kugeliges Erscheinungsbild (siehe Abbildung)
  • oberflächliches Basalzellkarzinom (auch: Rumpfhautbasalzellkarzinom): scharf begrenzt, rötlich, flach und schuppenbedeckt. Bevorzugt am Körperstamm zu finden
  • sklerodermiformes Basalzellkarzinom: im Randbereich oft nicht von normaler Haut abzugrenzen und daher schwer vollständig zu entfernen
  • Ulcus rodens: geschwürig wachsendes Basalzellkarzinom mit starken Gewebedefekten in der Tiefe
  • Ulcus terebrans: zerstörend wachsendes Basalzellkarzinom: zu Blutungen neigender Tumor, der Knorpel und Knochen angreift
  • pigmentiertes Basalzellkarzinom: Sonderform mit unterschiedlich kräftiger, brauner Farbe